22. Mai 2019. Wir geben es ja zu. Etwas mehr hatten wir uns schon zugetraut bei unserer zweiten Endrunde einer Deutschen Meisterschaft. Trotzdem lassen wir einen durchaus unbefriedigenden Turnierverlauf aus Paderborner Sicht noch einmal Revue passieren.
Nach starkem Start in Turnier mit einem 44:22 gegen die SG Wiesloch/Langen deutete uns die SG Bremen/Georgsmarienhütte beim 27:33 im zweiten Gruppenspiel erstmals an, dass die grün-weißen Bäume in Freiburg wohl nicht in den Himmel wachsen würden. Gegen den DTV Charlottenburg ging es dann bereits um alles oder nicht — Einzug ins Viertelfinale und erfolgreiche Qualifikation für die DM-Endrunde 2020 in Göttingen oder Platzierungsspiele um die Plätze 9 bis 16 — mit der Zusatzstrafe, sich für das kommende Jahr erneut qualifizieren zu müssen.
Gegen nicht in Bestbesetzung angetretenen Berliner lief zunächst alles wie geschmiert. Mit der bis dahin besten Turnierleistung erspielten wir uns eine verdiente 24:16-Führung zur Pause. Auch im zweiten Abschnitt gelang uns der erste Korb. Damit führten wir 26:16 (11. Minute), und die Basketballwelt sah nicht nur ziemlich grün-weiß, sondern sogar schon wieder ein wenig rosarot aus. Dann aber nahm das Unheil seinen Lauf: Minutenlang trafen wir weder Korb noch (manchmal) das Brett. Die Berliner, die zu diesem Zeitpunkt nichts mehr zu verlieren hatten, machten zwar erst in der 13. Minuten ihren ersten Korb im zweiten Abschnitt. Aber in der 18. Minute gelang ihnen — auch dank unserer Korb- und Ratlosigkeit — mit 26:26 den Ausgleich. Mit unserem einzigen Korb in Halbzeit zwei gegen die Berliner Zone — der DTV spielte die Raumverteidigung nach der Pause übrigens ohne irgendein (geahndetes) Foul — gingen wir sogar noch einmal kurz in Führung. Doch der Traum vom Viertelfinale zerplatzte danach jäh. Denn bis zum Spielende traf zu unserem Entsetzen nur noch der DTV. Das war das Aus im Turnier und auf dem Weg nach Göttingen.
Gefrustet ging es ins erste Spiel um die goldene Ananas. Feuerholz mit dem Ex-Paderborner Konstantin Sapalidis hatte mehr Biss und gewann verdient 31:23. Am nächsten Morgen starteten wir im ersten Spiel noch einmal durch: Das 39:21 gegen Gießen war überzeugend und verhinderte ein zu diesem Zeitpunkt noch mögliches Abrutschen auf den letzten Platz.
War die Korbflaute gegen Berlin ärgerlich, so war die nun folgende im letzten Turnierspiel gegen Wiesloch/Langen, die wir eingangs deutlich besiegt hatten, fast schon absurd. Ob von links oder von rechts, ob von ganz nah oder von jenseits der Dreierlinie, ob aus dem langsamen Positionsangriff oder beim Fastbreak: Gegen die stur in der Zone ausharrenden Wieslocher fiel der Ball einfach nicht in den Korb. Es wäre wohl die korbloseste Halbzeit in der GW-Vereinsgeschichte geworden, hätten die Wieslocher uns im letzten Angriff nicht einen Ehrenkorb gestattet. Selbst dabei machten wir es uns schwer, schließlich aber brach unsere freundliche Aushilfskraft Konstantin Koltsov mit einem Reverse-Babyhook den Korbbann. Er traf zum 13:28-Endstand.
Turnierüberblick
Vorrunde: Grün-Weiß – SG Wiesloch/Leimen 44:22 (25:13)
Grün-Weiß – SG Bremen/Georgsmarienhütte 27:33 (14:21)
Grün-Weiß – DTV Charlottenburg 28:35 (24:16)
Platzierungsrunde 9 bis 16: Grün-Weiß – Spvgg. Feuerbach 23:31 (15:18)
Platzierungsrunde 13 – 16: Grün-Weiß – SG Gießen 39:20 (21:12)
Spiel um Platz 13: SG Wiesloch/Leimen – Grün-Weiß 28:13 (18:11)
Deutscher Meister: SG Boele/Telgte (als Titelverteidiger) 37:31 im Endspiel gegen USC Freiburg
Die Platzierungen unserer Gegner: 3. Platz: Bremen/GM-Hütte; 7. Platz: DTV Charlottenburg; 11. Platz: Feuerbach; 13. Platz: Wiesloch/Leimen; 15. Platz: Gießen
Die Platzierungen der Teams mit Ex-Paderbornern: 5. Platz: SG Frankfurt/Langen (mit Olaf Kinsky); 6. Platz BG Köln (mit Fritz Förster und Jan Lingemann), 11. Platz: Spvgg. Feuerbach (mit Konstantin Sapalidis)
Nächster Ausrichter: BG Göttingen (9. Platz)