5. Juni 2018. Vier Mal Rosa, nur zwei Mal Gelb: Diese Ausbeute beim Debüt unserer Ü50 bei einer DM-Endrunde. So langsam ebben die Feierlichkeiten ab, sodass wir hier die einzelnen Begegnungen, die uns so überraschend als Neuling auf den vierten Platz gehievt haben, noch einmal Revue passieren lassen können. Übrigens: Ab dem 8. Juni wird erst mal wieder Fußball gespielt — wie jeden Freitag um 18 Uhr.
Vorrunde
SC Grün-Weiß Paderborn — TSV Breitengüßbach 38:34 (19:22)
Das Spiel gegen den Vizemeister des Jahres 2017 wurde überschattet von drei Verletzungen. Bei uns erwischte es Rolf Willebrand früh an der Achillessehne (Entwarnung nach dem Turnier: kein Riss, “nur” Reizung). Die nur zu siebt angetretenen Franken hatten gleich doppelt Pech und mussten die Partie zu fünft zu Ende bringen. Wir erwischten wir den besseren Start und lagen in der vierten Minute 9:4 vorn. Kurz vor dem Seitenwechsel führten wir immer noch (19:17), gaben diesen Vorsprung aber binnen 50 Sekunden noch aus der Hand. Mit 19:22 wurden die Seiten gewechselt. Bis zum 24:24 (14.) blieb es knapp, danach gelang uns der entscheidende Zwischenspurt zum 36:29 (18.). Breitengüßbach kam noch einmal auf 34:36 (19.) heran, musste dann aber der knappen Spielerdecke Tribut zollen. Die erste Überraschung des DM-Neulings war perfekt.
SC Grün-Weiß Paderborn — BG Göttingen 46:39 (25:14)
Das nennt man wohl einen Traumstart. Nach 13 grün-weißen Punkten in knapp vier Minuten, darunter Dreier von Bürste (2) und Sergej, und einer 13:2‑Führung ahnten die Veilchen aus Göttingen wohl schon, dass sie gegen den Außenseiter wohl kaum mit einem blauen Auge davonkommen würden. Wir verteidigten die Elf-Punkte-Führung mit Höhen und Tiefen bis zum 38:27 (17.), ehe uns in der Schlussphase um ein Haar doch noch die Luft ausgegangen wäre. Doch näher als 41:38 (20.) kam Göttingen nicht heran. Die letzten Punkte erzielten dann Soames, Alex und Elli. Weil gleichzeitig Breitengüßbach Langen/Frankfurt besiegte, waren damit plötzlich bereits der Gruppensieg, Platz 8 und die direkte Qualifikation für die DM-Endrunde 2019 in Freiburg geschafft. Wir wollten es kaum glauben.
SC Grün-Weiß Paderborn — SG Langen/Frankfurt 33:28 (20:11)
Im Rhythmus bleiben, aber nicht zu viele Kräfte lassen: Das war die Marschroute vor dem bedeutungslosen dritten Gruppenspiel gegen die Hessen mit dem Ex-Paderborner Olaf Kinsky, für die es ebenfalls um nichts mehr ging. Das lag sicherlich auch daran, weil sie kurzfristig auf ihren Ex-Nationalspieler Rainer Greunke verzichten mussten. Uns gelang es, mit geringem Aufwand die Pausenführung zu verwalten, sodass wir im dritten Spiel den dritten Sieg feierten.
Viertelfinale
SC Grün-Weiß Paderborn — DBV Charlottenburg 39:35 (19:20)
Reifeprüfung bestanden. Gegen die erfahreneren und körperlich stärkeren Berliner, bei denen Ex-Nationalspieler Lutz Wadehn und Bundesligascorer John Dronsella sicherlich die prominentesten Akteure war, gelang uns der Coup des Turniers. In der ersten Halbzeit durften wir uns bei Sergej bedanken, der die Korbarmut seiner Mitspieler mit 15 Punkten (davon drei ansatzlosen Dreiern) bis zum Seitenwechsel kaschierte. Alex brachte uns in der 14. Minute mit 28:26 in Führung. Insgesamt gelangen ihm im zweiten Abschnitt sechs Punkte. Im Zusammenspiel mit Sergej, dem insgesamt in diesem Spiel 22 Punkte gelangen, sorgte er für den vorentscheidenden 36:29-Zwischenstand (18.). Doch wie schon gegen Göttingen war es das noch nicht: Berlin war in der letzten Minute wieder auf Schlagdistanz. Doch dann machte Elli mit zwei Freiwürfen zum 39:35 die Tür endgültig zu, und wir standen im Halbfinale. Einer jubelte in diesem Spiel kräftig mit: Unser früherer Mitspieler Konstantin Sapalidis, der inzwischen in Ludwigsburg lebt und bei der DM wie in den vergangenen Jahren für die SG Feuerbach/Echterdingen spielte.
Halbfinale
SC Grün-Weiß Paderborn — USC Freiburg 24:34 (7:21)
Nach einer Nacht voll süßer Träume vom Autokorso nach der Rückkehr und einem Empfang beim Bürgermeister holte uns der DM-Dritte des Vorjahres aus Freiburg schnell auf den Boden der Tatsachen zurück. Während bei uns am frühen Morgen nichts fiel, erteilte uns der USC eine Lektion in Sachen Mannschaftsspiel. Nach einem 0:8‑Fehlstart (5.) gelang uns erst dann durch einen Verzweiflungsdreier von Elli der erste Korberfolg. Dennoch war das Match beim Seitenwechsel (7:21) bereits entschieden. Blöderweise musste Sergej nach seinem zweiten Foul (13.) das Feld verlasen, weil die Anschreiber ihn in der ersten Halbzeit mit Detlef (oder die Nummer 4 und 9) verwechselt und falsch aufgeschrieben hatten. Anschließend ließen uns die Freiburger dann etwas mehr mitspielen und auch ein wenig aufholen — vielleicht, weil wir fair darauf verzichteten, unbedingt die Uhr zu stoppen.
Spiel um Platz drei
SC Grün-Weiß Paderborn — BG Göttingen 35:37 (17:15)
Wieder gelang uns gegen Göttingen ein guter Start. Mit 8:2 (3.) war die Führung aber nicht ganz so deutlich wie in der Vorrunde und auch nicht von so langer Dauer. Göttingen konterte und glich bereits beim 8:8 (6.) aus. Danach blieb es spannend. Göttingen wollte die Revanche, wir Platz drei — auch weil der im kommenden Januar zur Teilnahme an der Sportlerehrung der Stadt Paderborn berechtigt hätte. Doch daraus wurde nichts, weil wir das 25:21 (15.) aus der Hand gaben und einen 8:0‑Lauf der BG zuließen. Dank Soames, der 12 seiner 14 Punkte in der zweiten Halbzeit erzielte, blieben wir dran. Entscheidender Faktor war aber der 2,10 Meter große Ex-Nationalspieler Horst Wolf, der 10 der letzten 14 Göttinger Zähler markierte und uns nicht nur aus Korbnähe einschenkte. Leider traf er seinen letzten Wurf, während wir die verbleibenden 17 Sekunden nicht mehr zu einer kontrollierten Aktion nutzen konnten. Bedauerlicherweise stellte sich am Dienstag heraus, dass sich Frank Roggon gegen Göttingen einen Kreuzbandriss zugezogen hat und lange ausfällt. Hoffentlich heilt alles gut und ohne Komplikationen. Gute Besserung.
Für den SC Grün-Weiß spielten: Detlef Tipp, Frank Roggon, Alex Flekler, Christian Raulf, Hans Peter Tipp, Sergej Kornienko, Lutz von Glahn, Thomas Schroedter, Rolf Willebrand, Christoph Bartels, Reinhard Ellenbürger. Als Glücksbringer dabei waren am ersten Tag Klaus Knoke (sehr erfolgreich) und am zweiten Tag Stephan Böttger (noch ausbaufähig).
DM-Endstand: 1. SG Boele/Telgte, 2. USC Freiburg, 3. BG Göttingen, 4. SC GW Paderborn, 5. DBV Charlottenburg, 6. SG Feuerbach/Echterd., 7. SG Köln/Düsseldorf, 8. SG Kronshagen/Lübeck, 9. SG Langen/Frankfurt, 10. TSV Breitengüßbach, 11. SV Germering, 12. BBC Inviniti Bayreuth, 13. SG Erlangen/Ansbach, 14. SG Hochheim/Darmstadt, 15. SG Gießen/Krofdorf, 16. BG Zehlendorf
Berichte von anderen DM-Teilnehmern: DM-Homepage