Zum dritten Mal war unser Schiedsrichter Reza Taheri bei einer Basketball-Weltmeisterschaft für die British Broadcasting Corporation (BBC) im Einsatz. Zwei Wochen lang begleitete der 60 Jahre alte Deutsch-Iraner in Indonesien das sportliche Geschehen für Radio und Fernsehen aus der Perspektive der Mannschaft seines Heimatlandes. Aber auch Mitfavoriten wie Kanada und Spanien oder das Überraschungsteam aus Lettland behielt er in der 16.000 Zuschauer fassenden nagelneuen Indonesia Arena in Djakarta immer im Blick.
Der Grün-Weiß-Referee belieferte nicht nur den World Service der BBC auf Persisch und Englisch mit aktuellen Informationen, sondern auch den in Washington D.C. ansässigen Nachrichtensender Iran International. Die freiberufliche journalistische Tätigkeit ist für Reza stets eine angenehme Rückkehr in seinen Traumberuf. Bevor er 1996 aus dem Iran flüchtete und nach Paderborn kam, war Reza Taheri in seiner Heimat ein bekannter Sportmoderator. Heute arbeitet er als Verbundzusteller für die Deutsche Post. Und der Journalismus ist nur noch ein Hobby, für den er einen Großteil seines Jahresurlaubs aufbringt.
Insgesamt war es für Reza bereits die vierte Basketball-WM. 2010 in der Türkei war er noch als Technischer Kommissar vor Ort, seit 2014 (Spanien) ist er auf der Pressetribüne anzutreffen. Dort gilt er inzwischen als “alter Hase”, denn die meisten seiner Kollegen sind in der Regel sehr viel jünger.
Die Erlebnisse bei dieser WM in Asien haben ihn begeistert. Rezas Fazit: „Diese WM hat in jeder Hinsicht Maßstäbe gesetzt. Weltweit ist Basketball so populär wie nie zuvor. Gerade in Asien gewinnt Basketball täglich neue Fans dazu. Die Begeisterung ist riesig. Nicht zufällig findet die nächste Weltmeisterschaft 2027 wieder in Asien statt. Dann wird in Katar gespielt.“
Und natürlich will Reza auch dann wieder für die BBC auf Ballhöhe sein. Mittlerweile ist er sicher und gesund wieder nach Paderborn zurückgekehrt.



